Was Einstein und Mozart wohl wussten…
Als der fünfjährige Albert Einstein von seinem Vater einen Kompass geschenkt
bekam, öffnete sich für ihn durch dieses „Wunder der Technik“ – wie er es
später in seiner Autobiographie ausdrückte, eine völlig neue Welt. Niemand
ahnte damals, dass der wortkarge Junge in die Fußstapfen seines Vaters,
einem Pionier der Elektrotechnik, treten würde und noch weit aus seinem
Schatten heraus.
Etwa im gleichen Alter komponierte Wolfgang Amadeus, Sohn des Hofmusikers
Leopold Mozart im Unterricht durch den Vater seine ersten kleinen Melodien.
Kurz darauf als Wunderkind an den Kaiserhof von Maria Theresia gebracht,
begann eine rasante Karriere für den hochbegabten kleinen Mann, dem es
gelang in den darauffolgenden dreißig Jahren über sechshundert
Kompositionen von Weltruhm zu erschaffen.
Albert Einstein veröffentlichte im Alter von nur siebenundzwanzig Jahren vier
bahnbrechende, wissenschaftlichen Abhandlungen der theoretischen Physik,
darunter zwei für die er später je einen Nobelpreis erhielt.
Die Schöpferkraft dieser beiden Männer schien bereits in jungen Jahren auf
ihrem Spezialgebiet außergewöhnlich groß und überragend. Man mag
mutmaßen, dass dahinter ambitionierte Eltern steckten oder vielleicht vererbte
Talente, die früh gefördert wurden. Doch beides trifft wohl auch auf eine
Vielzahl anderer Söhne und Töchter zu, die bei weitem nicht so erfolgreich
wurden, und schon gar nicht als Genie bezeichnet.
Was also war das Geheimnis ihres Erfolges, das sie nicht nur zu
Höchstleistungen befähigte, sondern auch zu Vorreitern und Vorbildern weit
über ihre Zeit hinaus machte?
Die schulischen Leistungen beider Männer waren als recht gut, aber nicht
überragend zu bezeichnen. Das musikalische Wunderkind Mozart wurde nur
selten von anderen Lehrern als dem eigenen Vater unterrichtet, die ihn
lediglich als aufgeweckten und liebenswürdigen Knaben beschrieben.
Über Albert Einstein hält sich fälschlicherweise immer noch das Gerücht, er sei
ein schlechter Schüler gewesen, was dem ungenügenden Schulsystem zu
schulden sei. Tatsächlich aber verließ der sechzehnjährige Albert als guter
Schüler das Gymnasium in München aufgrund antisemitischer Beleidigungen
seitens seiner Lehrer. In der Kantonsschule in Aarau wiederum erhielt er
durchwegs gute Noten, die nur leider von einem schlechten Biographen falsch
interpretiert wurden, da das Schweizer Notensystem sechs als die beste und
eins als die schlechteste Note vergibt. Trotzdem fand man in der Ausbildungszeit
noch keine Hinweise auf den überragenden Intellekt oder ein höchst
ungewöhnliches Talent des introvertierten Jünglings.
Eine deutliche Auffälligkeit in der Persönlichkeit vieler sogenannter Genies ist
ein äußerst lebenslustiger, häufig sogar ausschweifender Lebenswandel. Mozart
schrieb in einem Brief an seine Schwester Nannerl einst: „Hätte ich jede Frau,
mit der ich einmal Spaß hatte geheiratet, so hätte ich jetzt wohl an die
zweihundert Ehefrauen.“ Die Filmfigur „Amadeus“ von Milos Forman, die
Mozart als schillerndes, verrücktes und promiskuitives Genie darstellt, dürfte
dem wahren Wolfgang Amadeus also doch recht nahe kommen.
Auch von Albert Einstein existieren unzählige Anekdoten, in denen sich
Bewunderinnen eine Audienz bei dem Genius verschafften, um alsbald entsetzt
festzustellen, dass dieser ganz andere als schöngeistige Absichten hatte. So
empfing er seine weiblichen Gäste meist allein und lediglich mit einem
halboffenen Morgenmantelmantel bekleidet in seinem Studierzimmer, wo eine
Chaiselonge für weitere Vergnügungen bereit stand.
Doch nicht jedes unserer Genies, seien es Wissenschaftler oder Künstler,
pflegte ein ausschweifendes Liebesleben. Es gab durchaus den einen oder
anderen, der einen sehr asketischen Lebensstil vorzog und somit ein anderes
Klischee bediente, nämlich das des zurückgezogenen „Nerds“.
Trotzdem sind gewisse extreme Ausschweifungen im Lebenswandel, einer Art
Exzentrik bei den meisten genialen Menschen gut zu beobachten.
So macht sich Nikola Tesla schon als Student wegen seiner ausgelassenen
Festgelage äußerst unbeliebt und verweigerte die Immatrikulationsgebühren
an der Hochschule zu bezahlen, weil er das Geld bereits im Wirtshaus verprasst
hatte. Geradeso wie Vincent van Gogh, der weniger der holden Weiblichkeit,
als vielmehr dem Alkohol und seinen Gelagen mit diversen Trinkkumpanen
zuwandte, gab es viele Genies, die sich gerne der Rauschmitteln bedienten und
sich darin beinahe verloren.
Moralisch sollte man diese Lebenswege nicht bewerten, sondern vielmehr die
Intensität und Beharrlichkeit bewundern mit welcher sie sich ihren
Leidenschaften und Lebensfreuden hingeben konnten. Von Außen betrachtet
vergruben sie sich in ihr Metier mit einer spielerischen Leichtigkeit, glühenden
Motivation und unendlichen Ausdauer. Egal welches Ziel sie sich steckten, die
Materie wurde so lange durchforscht und gewandt bis sie ihre Meisterstücke
preis gab.
Diese Passion, die südamerikanische Schamanen als das höchste Gefühl oder
Glückseligkeit bezeichnen, ist es allerdings, die zu Spitzenleistungen führt,
denn sie lässt uns über uns hinaus wachsen und jede scheinbare Begrenzung
und jedes Hindernis überwinden.
Natürlich findet man sie auch in der Erotik, doch sie drückt vielmehr einen
Zustand der absoluten Hingabe an eine Sache aus. Ein uneingeschränkter
Fokus auf eine Tätigkeit, die einen absorbiert und alles rund um sich vergessen
lässt um den Kopf wie eine geölte Maschine arbeiten zu lassen, selbst wenn er
nur versunken, selig beobachtet und sei es auch nur in seiner Vorstellung.
Der amerikanische Neurowissenschaftler Dr. Joe Dispenza dokumentiert wie
mentale Kräfte unseren Körper beeinflussen, und beschreibt das recht gut in
seinem Buch „Du bist das Genie“. Durch tausende Beobachtungen an seinen
Probanden, kann er uns ganz genau aufklären, was im Körper biochemisch vor
sich geht, wenn wir unseren emotionalen Zustand absichtlich verändern.
Dr. Joe Dispenza erklärt in medizinischer Sprache, wie man einen Zustand des
Glücks erreichen kann, und dass sich dadurch der Körper selbst reguliert und
wir auch zu mentalen Spitzenleistungen fähig sind.
Salopp formulierte es der Neurobiologe Dr. Gerald Hüther gerne so: „Wenn wir
begeistert und glücklich sind, dann gehen die Synapsen des Gehirnes auf und
wir sind extrem lern- und leistungsfähig“. Wir hätten demnach die Möglichkeit
das Genie in uns zu erwecken, wenn wir uns eigentlich selbst die Erlaubnis
dazu geben glücklich zu sein, weil daraus eine Intelligenz und geniale
Leistungsfähigkeit entsteht.
Tatsächlich können wir unsere Gefühlswelt und natürlich auch unsere
Gedanken selbst bewusst steuern. Genau das ist die große Kunst, die wir
wieder schulen sollten, anstatt zum Spielball unserer Reaktionen zu werden.
Seit vielen Jahrtausenden werden Meditation, Rituale und andere Techniken
praktiziert, um diese Fähigkeit zu stärken, nämlich selbst zu bestimmen, wie
man sich fühlen und was man denken möchte. Meist überließ man es den
Religionen oder spirituellen Traditionen diese Hilfestellung den Menschen zur
Verfügung zu stellen.
Es gilt also nicht sich ausschließlich mit Tätigkeiten zu befassen, die glücklich
machen, sondern vielmehr wie ein Schauspieler sich selbst immer wieder in
einen großartigen Gefühlszustand zu versetzen und dies zur emotionalen
Gewohnheit werden zu lassen. Dadurch werden wir natürlich auch unseren
Neigungen und Talenten folgen und sie zu wunderbaren Fähigkeiten
entwickeln. Dies wiederum macht Freude und so entwickelt sich eine positive
Aufwärtsspirale, die nicht nur Meisterleistungen ermöglicht, sondern auch
geniale Persönlichkeiten entstehen lässt.
Zu guter Letzt sei noch angemerkt, dass sowohl Wolfgang Amadeus als auch
Albert Einstein, und vielleicht noch viele andere, in Berührung mit geheimen
Wissen aus alten Zeiten kamen. So ist es relativ gewiss, dass Mozart sich den
Freimaurern angeschlossen hatte, was in der damaligen Zeit durchaus üblich
war – allein schon wegen der guten Kontakte. Was genau er dort an Wissen
oder Einsichten mitbekam, bleibt uns leider verborgen, mag aber durchaus
auch Einfluss auf die Entfaltung seiner schöpferischen Fähigkeiten gehabt
haben.
Der amerikanische Professor für Judaistik, Daniel Matt forscht intensiv im
Zohar, dem geheimen Buch der Kabballah und ist sich sicher, dass Albert
Einstein viel Wissen daraus und auch einige Bilder in seinen wissenschaftlichen
Arbeiten verwendet hatte. Sowohl die Darstellung der Zeit als Spirale, als auch
die Schwingungstherorie, nachdem die kleinste materielle Einheit tatsächlich
nur ein Lichtquantum sei, könnten in Wirklichkeit aus dem alten, mystischen
Wissensschatz des jüdischen Volkes stammen, mutmaßt Experte für Judaistik
überzeugend. Obwohl die jüdische Familie Einstein nicht besonders religiös war,
ist es auch durchaus denkbar, dass der junge Albert durch seine verwandten
Rabbis mit den Inhalten der jüdischen Mystik in Berührung gekommen war.
Es wäre aber auch möglich, dass dieses geheime, spirituelle Wissen aus
metaphysischen oder mystischen Erkenntnissen bestand.
So wie Neville Goddard, der Meister der Manifestationstechniken und Lehrer
der Metaphysik uns immer wieder sagte, dass ein Gefühlszustand der
Leidenschaft oder Glückseligkeit der Schlüssel zu wahren Meisterleistungen ist,
weil er uns die großartigsten Wünsche und Träume spielend manifestieren
lässt. Genau diese Weisheit aus der antiken Mystik könnte einigen sogenannten
Genies erst die richtige Perspektive gegeben haben, um ihr Schicksal
meisterhaft zu erfüllen.
Text: Susanna Belloni
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